Die Korths

Die Korths
Die Korth - Villa (entspricht in etwa der Vorstellung des Gebäudes der Serie; die Eingangstür ist tiefer und mit einer runden Marmortreppe rundum begehbar und das Wappen der Korthfamilie ist über dem Eingang)

Neue Hauptfiguren Staffel 7 (1990)

Inspiriert durch die amerikanischen Serien, sind die Namen englisch auszusprechen!

KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Kommissar für den Fall Gerda
ROLAND ZIMMERMANN: sein Kollege
PATRIK FLOWER: Vorarbeiter der tunesischen Fabrik
RANDY FLOWER: sein Bruder
ROSEMARIE BECKER: Kindertherapeutin
ROBERT MENNIG: Pferdewirt
TOBIAS TONHAUS: 6jähriger aus der Therapiegruppe von Rosemarie
CLAUDIA TONHAUS: Tobias´ Mutter
TED BREGS: Ex-Söldner

JAQUES DE BRISKOLET: Eventveranstalter

CastListe Staffel 7

KEINE DER FOLGENEN PROMINENTEN STEHEN IM REALEN BEZUG ZU DER ERFUNDENEN SERIE!

MARION/MATHA KORTH: --
MICK KABBIN: --
NED MADRICK: David Hasselhoff ("Knight Rider")

JÖRG KABBIN: Josh Brolin ("Die Goonies")
MARTY KORTH: --
LARS MARS: --
ALF: Guy Pearce ("Nachbarn", "Memento")
MICHAEL MCJORCH: --
THORSTEN MARS: Thorsten Risse (Ja, das bin ich!)
TOBIAS TONHAUS: Elijah Wood ("Herr der Ringe")
CLAUDIA TONHAUS: --
RICK ENGEL: Ben Becker ("Schlafes Bruder")

Special Guest-stars:

ANDRÉ MARS: John Callahan ("Falcon Crest")
KOMMISSAR VIKTOR WENSCH: Martin Kove ("Cagney & Lacey")
PATRIK FLOWER: Andrew Stevens ("Dallas")
RANDY FLOWER: Richard Dean Anderson ("MacGyver", "Stargate")
ROSEMARIE BECKER: Julia Roberts ("Pretty Woman")
ROBERT MENNIG: Fabian Harloff ("Ein Fall für TKKG")
TED BREGS: Dack Rambo ("Dallas")

JAQUES DE BRISKOLET: Dirk Bach ("Dirk Bach Show")

-- frei erfundene Personen

Freitag, 16. März 2012

Staffel 07 - Teil 12: LEBEN OHNE RICK


Die Tür der Eingangshalle wird zugeschmissen. Marion kommt gerade die Treppe herunter und schaut erst verwundert zur Tür und dann auf Matha, die gerade aus dem Kaminzimmer kommt.
„War das nicht Thorsten Mars?“
„Allerdings.“ brummt Matha.
„Und? Was wollte er denn?“
„Das ist mir egal. Ich weiß nur, ich will endlich meine Ruhe haben!“ Matha stürmt die Stufen hinauf und Marion sieht ihr stutzend nach.
Ned klopft unterdessen bei Rick an die Tür, betritt das Zimmer und sieht, wie Rick eilig seinen Koffer packt.
„Du willst also wirklich gehen?“
„Was soll ich denn noch hier? Sie will mich nicht. Das hat sie mir ganz deutlich gesagt. Und ich werde mich nicht weiter aufdrängen.“
„Aber deswegen musst du doch nicht so überstürzt das Haus verlassen.“
„Wieso? Ich werde nicht länger dort bleiben, wo ich nicht erwünscht bin.“
Ned hält ihn fest. „Das ist doch kompletter Unsinn und das weißt du auch.“
Rick versucht Neds ernstem Blick zu entgehen.
„Denk noch mal in Ruhe darüber nach, okay?“ sagt Ned, lässt Rick los, nickt ihm zu und geht aus dem Zimmer.
Rick seufzt und lässt sich auf dem Bett nieder.
Außenaufnahmen am frühen Morgen von der Villa. Nebel über dem See.
Beim Frühstück tuscheln in Mathas, Ricks und Jörgs Abwesenheit die Anderen über die Party. Nur Marion wirkt etwas in Gedanken.
Marty fragt sie flüsternd, was los sei.
„Ach. Matha war gestern Abend so aufgebracht. Ich glaube die Trennung von Rick setzt ihr mehr zu, als sie zugeben will.“
„Marion, mein Schatz. Sei bitte vernünftig und halte dich daraus.“
„Aber sie ist meine Schwester.“
„Und alt genug ihre Entscheidungen selbst zu tragen. Du weißt, wie sehr sie es hasst wenn man sich einmischt.“
Marion nickt, denn sie weiß, daß er recht hat.
Thorsten läuft wütend vor dem Schreibtisch hin und her. Er kann nicht begreifen, was Matha da getan hat. Als es läutet, hofft er, es sei Matha, die sich entschuldigen will, aber es ist Kommissar Wensch.
„Sie? Was wollen sie denn jetzt schon wieder?“ Er schaut über dessen Schulter. „Da sie allein gekommen sind, nehme ich nicht an, daß sie gekommen sind, um mich zu verhaften.“
„Der Spaß wird ihnen noch vergehen, mein Lieber.“
„Kommen sie bitte zum Punkt, Herr Kommissar. Ich habe noch andere Dinge zu tun.“ seufzt Thorsten und geht zurück ins Haus. Wensch folgt ihm.
„So? Planen sie schon ihr nächstes Verbrechen?“
„Wirklich, Herr Kommissar. Bislang haben sie mich sehr amüsiert, aber so langsam werden mir ihre ewigen Anschuldigungen lästig. Wenn sie so weiter machen, dann werde ich...“
„Werden sie was? Mich auch umbringen, wie meinen Kollegen Onsorg?“
Thorsten verdreht wütend die Augen.
„Ich weiß, daß man ihnen nichts nachweisen kann. Noch nicht. Aber ich werde nicht aufgeben, bis ich die Beweise habe und dann werden sie endlich für ihre Taten bestraft werden.“
„War das jetzt alles? Dann bitte ich sie jetzt zu gehen.“ faucht Thorsten und öffnet die Tür.
„Denken sie daran, Mars. Ich habe ein waches Auge auf sie.“ grinst Wensch und geht.
Als Thorsten die Tür zugemacht hat, schaut er sehr verärgert.
Matha ist zu dem Gestüt gefahren und schaut sich das heruntergekommene Gelände an. Vor ihren Augen werden ihre Erinnerungen lebendig. Sie sieht sich und ihre Schwester herumtollen zwischen den Leuten, die sich um die Pferde kümmern. Eine Wand zeigt einige Preise, die dieses Gestüt gewonnen hat. Von drinnen hört man die Stimme ihrer Mutter, die sie ruft, um das neue Pferd reiten zu dürfen. Matha und Marion streiten sich darum und wollen ein Rennen machen; der Gewinner darf dann als erstes das neue Pferd reiten. Matha stößt ihre Schwester zu Boden und gewinnt somit das Rennen. Die erwachse Matha grinst etwas verschämt.
Jörg sitzt in seinem Büro vor seinen Akten, allerdings starrt er über sie hinweg, als Michael hereinkommt, tut er sofort sehr geschäftig.
„Hier steckst du also. Wir hatten dich beim Frühstück vermisst.“
„Oh...ähm..ja ich habe hier einiges durchzuarbeiten für die neuen Verträge.“
„Wollen wir nicht heute Mittag zusammen was essen? In der Nähe hat so ein neuer Italiener aufgemacht. Der soll ganz gut sein.“
„Nein danke, Michael. Mir ist heute nicht nach Pizza, Pasta und dem Zeug.“
„Okay.“
„Vielleicht morgen oder die Tage.“
Michael nickt und lässt Jörg wieder allein. Der reibt sich die Augen.
Michael kommt zu Mick und Marty ins Büro, als diese über den neuen Entwürfen von Matha sitzen, welche sie ihnen freigegeben hat.
„Alles in Ordnung?“ fragt Marty ihn.
„Es geht um Jörg.“ seufzt Michael und setzt sich zu ihnen. „Er ist ein ganz anderer Mensch geworden.“
„Warte mal ab. Diese Party wird ihn sicher wieder aufmuntern. Wirst schon sehen.“ lächelt Mick.
„Ich hoffe es, denn wenn nicht...wird er daran zerbrechen.“
Matha sitzt auf einer Bank und schaut auf das Gestüt, als Marion sich ihr nähert und zu ihr setzt.
„Wusste ich doch, daß du hier bist.“
„Ich hatte es total vergessen. Unser Großteil der Kindheit hat hier stattgefunden und ich hab es vollkommen aus dem Gedächtnis verbannt.“
„Das passiert, wenn man erwachsen wird.“
„Warum muss man eigentlich erwachsen werden? Warum kann man nicht immer Kind bleiben und so unbeschwert weiterleben?“
„Das fragen sich viele Menschen. Aber erwachsen zu werden ist auch nicht schlimm, wenn man etwas daraus macht, Matha.“
Matha seufzt.
„Wieso willst du dir und Rick nicht noch eine Chance geben?“
Matha springt genervt auf. „Bitte. Das hatten wir doch bereits. Ich will nicht und möchte, daß es endlich alle akzeptieren.“
„Ist ja schon gut. Entschuldige bitte, daß ich mir eben Gedanken um meine Schwester mache.“
„Mach dir doch bitte lieber Gedanken um dich selbst, okay? Dein eigenes Liebesleben ist ja nun auch nicht gerade das Non Plus Ultra.
Marion wirkt gekränkt, was Matha sofort leid tut.
„Verzeih mir bitte. Es...es war nicht so gemeint. Ich will einfach nur, daß man mir selbst die Entscheidungen über meinen Leben überlässt.“
„Du hast ja recht.“ lächelt Marion milde und die Schwestern reichen sich die Hände und gehen langsam zum Wagen zurück.
Ned versucht noch einmal mit Rick zu reden, aber er hat seinen Entschluss nicht geändert und seine Tasche bereits gepackt.
„Gut. Und wo willst du jetzt hin?“
„Keine Ahnung. Erst einmal weg.“
„Und wohin ist >weg<?“
„Ich sagte doch: ich weiß es noch nicht. Ich weiß nur: hier kann ich nicht bleiben.“
„Gut, akzeptiert. Dann lass uns aber wenigstens heute Abend alle gemeinsam noch was trinken, okay?“
Seufzend stimmt Rick nickend zu.
Marty bringt Jörg ein paar Unterlagen, die er sich sofort ansieht.
„Ist sonst noch etwas?“ fragt Jörg, als er bemerkt, daß Marty ihn ansieht.
„Nein nein...“ Marty seufzt und setzt sich. „Um ehrlich zu sein: doch.“
„Ach bitte, Marty. Willst du mir jetzt wieder zureden? Es geht mir gut. Wirklich. Ihr müsst euch meinetwegen nicht immer so viele Gedanken machen.“
„Das machen wir aber. Du gehörst zur Familie und da macht man sich eben Sorgen, wenn man sieht, daß es jemanden nicht gut geht.“
„Das ist auch wirklich sehr lieb, aber...ich komme schon klar.“
„Okay. Aber bitte denk daran: wenn du etwas auf dem Herzen hast, kannst du immer mit uns darüber reden.“
„Das weiß ich doch.“
Marty lächelt und geht.
Rosemarie freut sich mit Marion, wie es Daisy besser geht.
„Du hast wahre Wunder vollbracht.“ sagt Marion. „Dafür danke ich dir von Herzen.“
„Das war aber nur der erste Schritt. Daisy braucht noch einiges mehr, um ihre Ängste und Probleme in den Griff zu bekommen.“
„Na, was für eine Überraschung.“ sagt Ned sarkastisch, als er das mitbekommen hat. Marion wirft ihm einen bösen Blick zu.
„Wie meinen?“ fragt Rosemarie provozierend.
„Na es war doch klar, daß sie noch etwas Kapital aus dem armen Kind holen wollen.“
„Sie glauben also...das ist...“ ärgert sich Rosemarie.
„Ned!“ fährt Marion ihn an.
„Aber es stimmt doch. Warum sollte man die Kuh nicht noch etwas melken, wo das Euter noch so viel an Milch zu geben hat?“
„Das muss ich mir nicht anhören.“ braust Rosemarie auf und stürmt an Ned vorbei.
Marion will ihr hinter her. „Musste das wirklich sein?“ sagt sie noch wütend zu Ned, bevor sie den Raum verlässt.
Matha bespricht in der Firma noch weitere Entwürfe, wirkt dabei aber etwas abgelenkt.
„Machen wir eine kurze Pause.“ schlägt Mick vor und als er allein mit ihr ist, fragt er sie, ob es ihr wirklich gut ginge.
„Natürlich.“
„Ich meine ja nur. Eine Trennung ist kein leichter Schritt.“
„Bitte. Nicht du auch noch. Es geht mir gut. Das ich zur Zeit ein wenig durch den Wind bin, hat nichts, aber auch rein gar nichts mit meiner Trennung von Rick zu tun.“
„Entschuldige bitte. Ich wollte dir nicht zu nahe treten.“
Matha seufzt. „Tut mir leid. Es ist nur ein wenig nervig, wenn mich jeder behandelt, als wenn ich ein rohes Ei wäre. Die Trennung ist meine Endscheidung gewesen und ich bereue sie nicht. Und damit ist das Thema für mich abgehakt.“
Marion hat Rosemarie mit in den Park genommen und sich bei ihr für Neds Benehmen entschuldigt.
„Er ist eigentlich ein lieber Kerl, aber die Umstände...“
„Ich verstehe schon. Aber seine Anfeindungen beeinflussen auch langsam meine Arbeit. Und das kann ich nicht zulassen; dem Kind zuliebe nicht.“
„Ich werde mit ihm reden.“
Michael stürmt in Micks Büro. Er hat eine Idee für die Party von Jörg: Eine Mottoparty.
„Michael. Das soll eine einfache Geburtstagsparty werden. Kein Riesenball.“ lehnt Marty die Idee ab, was Michael sehr enttäuscht.
„Schade. Ich hatte da so gute Vorschläge.“
„Vielleicht zu einem anderen Anlass, okay?“ tröstet ihn Mick. „Wo ist Jörg eigentlich?“
„Er ist schon nach hause gefahren. Er hatte Kopfschmerzen.“
Mick und Marty schauen sich skeptisch an.
Thorsten bekommt erneut einen Anruf von seinem Vater, doch er macht ihm unmissverständlich klar, daß er seine Ruhe haben will. Und legt wütend auf.
„Warum versteht keiner, daß ich meine Ruhe will?!“ flucht er.
Als Matha am Abend nach hause kommt, sieht sie Ricks Gepäck schon in der Halle stehen. Seufzend geht sie ins Kaminzimmer, wo sich Ned und Marion bereits von Rick verabschieden. Rick und ihr Blick treffen sich, doch er weicht diesem sofort wieder aus und führt sein Gespräch mit Marion fort, der es sehr leid tut, daß er wirklich gehen will.
Kurz darauf kommen auch die Anderen herein und Michael nimmt Rick überstürzt in den Arm und drückt ihn an sich. Matha bekommt das Gefühl alle geben ihr die Schuld und sie flüchtet auf die Terrasse. Ned ist ihr gefolgt und bringt ihr etwas zu trinken.
„Sei doch ehrlich. Du willst nicht, daß er geht.“
„Natürlich nicht. Aber wenn er es für besser hält, dann halte ich ihn nicht auf.“
„Und wenn er nur darauf wartet?“
„Keine Chance, Ned. Er würde es sofort wieder falsch interpretieren und dann sind wir wieder da, wo wir vor einigen Tagen gewesen sind. Nein. Ich denke, es ist der beste Weg.“
„Vor allem ist es der bequemste.“ prostet Ned ihr zu und geht, an seinem Glas nippend, zu den Anderen zurück.
Marty kommt aus dem Arbeitszimmer und teilt Michael mit, daß er gerade mit Patrik gesprochen hat. Die erste Lieferung sei morgen früh unterwegs.
„Sehr gut.“ freut sich Michael und stößt mit Marty an. Mick kommt hinzu und fragt, was es zu feiern gäbe. Als er es erfährt, stößt er ebenfalls mit an.
Thorsten sitzt allein im Salon und denkt nach. Ihm gehen sämtliche Gespräche durch den Kopf: die mit seinem Vater, die mit Lars und auch mit Wensch. Dann erinnert er sich an die Szene mit Matha im Kaminzimmer. Er trinkt sein Glas aus und geht entschlossen die Treppen hinauf.
Ned verspricht gerade Marion sich in Zukunft gegenüber Rosemarie zurück zu halten, als Rick nun gehen will. Sie folgen ihm in die Halle und nehmen noch einmal Abschied von ihm, dem es sichtlich schwer fällt. Matha bleibt auf Abstand. Dann nimmt der Butler und er selbst sein Gepäck und öffnet die Tür, wo plötzlich jemand vor ihnen steht.
„Du?“ entfährt es Rick und alle schauen Carsten an.
Kurze Zeit später lauschen alle an der Tür zum Arbeitszimmer, wo Rick und Carsten lautstark diskutieren. Nur Matha und Jörg sind nicht dabei.
Im Arbeitszimmer kann Carsten immer noch nicht fassen, daß sein Bruder lebt und sich nicht einmal bei ihm gemeldet hat. Und jetzt will er schon wieder weglaufen.
„Du...du verstehst das nicht, Carsten. Du weißt nicht, was ich durch gemacht habe.“
„Wie denn auch? Du erzählst mir ja nichts. Wenn man mich nicht angerufen hätte, würde ich immer noch glauben du seist tot.“ Carsten hält inne und starrt seinen Bruder an, bevor er ihn erleichtert und mit den Tränen kämpfend an sich drückt. „Weißt du eigentlich, was ich durchgemacht habe, als ich dachte du wärst tot? Ich konnte mich nicht einmal mit dir aussöhnen.“
Rick fühlt sich sehr schlecht, als Carsten ihn so ansieht.
„Ich danke Gott, daß es dir gut geht.“ freut sich Carsten und drückt seinen Bruder wieder an sich. Da klopft es und Marion kommt herein. Sie sieht erleichtert die Szene und teilt Carsten mit, daß ein Zimmer hergerichtet sei.
„Vielen Dank, Marion.“
„Und du?“ grinst sie Rick an. „Willst du immer noch weg?“
Plötzlich schauen alle anderen auch durch die Tür und auch Carsten schaut Rick fragend an. Der schüttelt nur den Kopf und alle scheinen erleichtert zu sein. Alle bis auf Matha, die das auf der Treppe mitbekommen hat und nun hinaufgeht.
Am Morgen bespricht Marty noch ein paar Details mit Hanna für die Party, als Jörg überraschend in die Küche kommt und sie sofort das Thema wechseln.
„Und? Was hast du heute für wichtige Termine?“ sagt Marty etwas hölzern.
„Nichts besonderes. Aber ein paar Verträge müssen noch gecheckt werden, bevor sie zur Unterschreibung frei sind.“
„Ah. Gut gut.“
„Stimmt etwas nicht?“ fragt Jörg etwas skeptisch.
„Wie? Oh nein. Alles ist gut.“ antwortet Marty nervös lächelnd.
Marion bedankt sich bei Carsten, daß er Rick überreden konnte zu bleiben.
„Ich danke dir, daß ihr mir Bescheid gegeben habt. Ich kenne Rick, wer weiß wo er sich verkrochen hätte und dann...dann hätte ich ihn erneut verloren.“
Matha kommt hinzu und Marion zwinkert Carsten zu und geht. Sofort versucht Carsten ungewohnt behutsam mit ihr zu reden, doch sie blockt das schnell ab und fragt ihn, wieso er gekommen sei. Fast wäre das Problem gelöst gewesen und nun finge alles von vorne an. Wütend verlässt sie das Esszimmer.
Rosemarie kommt gerade an, als Marion in die Halle kommt und auf den Korb blickt, den Rosemarie mitgebracht hat.
„Was ist das?“
„Ein neuer Schritt. Daisy braucht wieder Bezug zu ihrem Umfeld. Und besonders zu dir, ihrer Mutter. Deswegen werden wir heute gemeinsam frühstücken...draußen.“
„Ein Picknick? Ich weiß nicht...“
„Keine Widerrede.“ packt Rosemarie sie am Arm und geht mit ihr die Treppe hinauf.
Ned freut sich, daß Rick geblieben ist.
„Carsten hat mir ja auch gehörig den Kopf gewaschen. Das hat er früher schon immer getan. Diese Petra scheint ihm wirklich gut zu tun.“
„Allerdings. Du wirst sie sicher bald kennenlernen, denn sie kommt in den nächsten Tagen auch zurück.“
„Ach, ich dachte sie lebt nicht hier.“
„Doch. Wir haben nur damals dafür gesorgt, daß sie und Carsten hier aus der Schusslinie kamen, als...na ja du weißt schon.“
„Ja. Carsten kann sehr aufbrausend sein.“
„Genau. Aber seit er seine Medikamente regelmäßig nimmt, sind diese Ausbrüche mehr als selten.“
„Was so eine Schilddrüsenerkrankung alles auslösen kann. Damit hat wirklich niemand gerechnet.“
„Und jetzt genießt die Zeit die ihr habt.“ drückt Ned ihn freundschaftlich.
Mick und Michael hören von Marty, daß er sich fast verraten hat.
„Oh, Mann. Dann wäre alles umsonst gewesen.“
„Ja ich weiß. Aber es ist ja noch mal gut gegangen.“
Unterdessen ist Jörg zum Friedhof gefahren. Dort bricht er fast an Alfs Grab zusammen, wo er sich immer und immer wieder entschuldigt. Plötzlich steht Alf neben dem Grabstein und schaut Jörg an. „Du und dein Familie haben alles kaputt gemacht. Wenn du damals deine Mutter unter Kontrolle gebracht hättest, wären Frank und ich noch am Leben. Wieso, Jörg? Wieso hast du nichts getan, als du es noch konntest??“
Jörg kann dem fast nicht mehr stand halten und fällt auf seine Knie.
Daisy ist zwar immer noch leicht zurückhaltend, aber man spürt, daß sie den Ausflug genießt.
„Vielen Dank, Rosemarie. Das war eine wunderschöne Idee. Ich weiß nicht, wieso wir nicht selbst auf darauf gekommen sind.“
„Das ist kein Wunder. Die einfachsten Lösungen scheinen einen in so einer Situation sehr banal.“
Ned kreuzt ihren Weg und schaut sehr verächtlich zu ihnen.
Als Daisy nach Marion ruft, und sie zur ihrer Tochter geht, kommt Ned näher.
„Na, Frau Becker? Vergnügen sie sich auch gut? Vielleicht möchten sie sich ja schon ein Zimmer aussuchen für ihren baldigen Einzug.“
„Also, ich muss doch sehr bitten.“
„Ich bitte sie. Die Aussicht aus dem Westflügel ist wirklich wunderschön.“
Rosemarie springt auf.
„Es reicht mir mit ihnen, sie...sie aufgeblasener Fatzke. Sie glauben wirklich, nur weil sie reich sind, könnten sie sich alles erlauben.“
Marion und Daisy kommen wieder zu ihnen.
„Es tut mir leid, Marion. Aber es geht nicht mehr. Wenn meine Arbeit so torpediert wird...“ Sie verabschiedet sich liebe voll von Daisy, die das etwas verstörend hinnimmt, und geht.
„Das hast du ja prima hinbekommen, Ned.“ faucht Marion ihn an.
In der Firma wundern sich alle, wo Jörg geblieben ist.
„Vielleicht hat er einen Außentermin.“ grübelt Mick.
„Nein.“ sagt Marty. „Er hat mir doch gesagt, daß er den ganzen Tag über den Verträgen sitzen wird.“
„Hoffentlich ist ihm nichts passiert.“ Michael wirkt merklich beunruhigt.
Matha entschuldigt sich bei Carsten für ihren Ausbruch und erklärt ihm, daß zur zeit alle sie damit nerven. Sie will die ganze Geschichte einfach endlich hinter sich lassen und Ricks Auszug wäre ihr da sehr gelegen gekommen, auch wenn sie ihn natürlich vermissen würde.
„Ich muss mich entschuldigen. Ich tauche nach allem, was ich getan habe hier auf und will dir sagen, was du zu tun hast. Aber ich habe gesehen, wie sehr mein Bruder dich liebt und er hat sogar seine Familie dafür aufgegeben, nur um bei dir sein zu können. So eine Konsequenz kenne ich sonst von ihm nicht.“
„Es tut mir auch leid. Aber ich kann doch nicht bei ihm bleiben, nur, damit er sich besser fühlt. Das wäre falsch und unehrlich. Ich habe mir diese Entscheidung auch nicht leicht gemacht.“
„Das glaube ich dir. Schade ist es trotzdem...Schwägerin.“ lächelt er und nimmt sie in den Arm.
Marion beendet ein Telefonat in Neds Beisein.
„Ganz prima. Sie will auf keinen Fall mehr zurück kommen.“
„Freu dich doch. Dann bist du diese Möchtegern-Ärztin los.“
„Ned. Hast du nicht gesehen, wie gut es Daisy tut? Es war der richtige Weg. Und jetzt hast du durch deine Sturheit alles kaputt gemacht.“ ärgert sich Marion, holt tief Luft und setzt sich Ned gegenüber. „Ich weiß, Ned, wie sehr Barbara dich verletzt hat. Aber da kann doch Rosemarie nichts zu. Nur weil sie auch Ärztin ist und zufällig auch rote Haare hat kannst du sie doch nicht dafür bestrafen.“
Ned ist das Gespräch über Barbara unangenehm.
„Ich bitte dich, Ned. Mir und vor allem Daisy zu liebe. Geh zu ihr und entschuldige dich.“
Ned weicht ihrem Blick aus.
Matha läuft in ihrem Zimmer hin und her. Auf ihrem Tisch liegen die fertigen Entwürfe. Auf dem Bett verteilt, weitere. Marty klopft und kommt herein. Er schaut auf die Unterlagen und staunt.
„Das...das reicht ja fast für drei Kollektionen. Wie hast du das geschafft?“
„Ich fühl mich zur Zeit einfach...inspiriert.“
„Ich habe eher das Gefühl, du flüchtest dich in Arbeit.“
„Unsinn. Du wolltest neue Entwürfe. Jetzt hast du sie, okay?“
„Hey. Ich bin nicht dein Feind, Matha.“
Sie seufzt. „Ich weiß, Verzeih mir bitte. Ich habe momentan das Gefühl, ich könnte vor Tatendrang platzen.“
„Verausgabe dich nicht. Es war in letzter Zeit auch ein wenig viel Aufregung. Gönne dir jetzt etwas Ruhe. Oder such dir ein Hobby.“ lächelt Marty und nimmt die Mappe, die Matha unterdessen zusammen gepackt hat entgegen.
Matha, wieder allein, schaut nachdenklich aus dem Fenster.
Wensch ist wieder zur Villa von Thorsten gefahren, dort erfährt er aber von der Nachbarin, daß Thorsten sehr früh das Haus mit viel Gepäck verlassen hätte.
„Oh nein.“ flucht Wensch leise zu sich, während er sich wieder zu seinem Wagen begibt. „So leicht kommst du mir nicht davon.“
Rosemarie glaubt es kaum, als Ned vor ihr steht.
„Sie?“
„Ich weiß, Frau Becker. Unsere Zusammentreffen sind ein wenig...na ja...suboptimal gelaufen.“
„Das haben sie aber fein ausgedrückt.“ sagt sie, während sie ihre Unterlagenmappe packt.
„Ich möchte mich dafür bei ihnen entschuldigen.“
Rosemarie hält inne und schaut Ned fragend an. „Hat Mario sie geschickt? So funktioniert das nicht.“
„Hören sie. Es tut mir wirklich leid. Ich weiß, daß ich sehr unschöne Dinge gesagt habe, aber...sie müssen mich verstehen.“
„Ich muss überhaupt nichts, Herr Madrick. Das einzige, was ich muss ist, jetzt zu einem Patienten fahren, der meine Hilfe benötigt, auch wenn sie das wahrscheinlich anders sehen.“ Sie schiebt ihn hinaus und schließt die Tür. Zusammen gehen sie zu dem Fahrstuhl.
„Heißt das, sie nehmen meine Entschuldigung nicht an?“
„Genau das heißt es. Guten Tag.“ Sie steigt in den Fahrstuhl und er ist wie vor dem Kopf geschlagen. In letzter Sekunde steigt er zu ihr in den Fahrstuhl, was sie sichtlich nervig findet.
„Was denn noch?“ brummt sie. „Sind sie einer der Männer, die kein Nein akzeptieren können? Oder will es in ihren Verstand nicht hinein, daß sie eine Frau abblitzen lässt.“ Sie grinst, als sie sieht, daß sie ins Schwarze getroffen hat. „Das ist es also. Sie sind ein solcher Macho, wissen sie das?“
„Das ist ganz schön frech, was sie da von sich geben. Wie haben sie eigentlich zu ihrem Beruf gefunden? Mit Feingefühl wohl eher nicht.“
„Sie wollen mir doch wohl jetzt nicht sagen, ich...“
Es gibt einen Rumms und das Licht flackert.
„W...was ist passiert?“ sagt sie etwas erschrocken.
„So wie es aussieht, ist der Fahrstuhl hängen geblieben.“
Marion kommt in die Bibliothek, wo alle außer Ned und Jörg schon auf sie warten.
„Was ist denn passiert? Wieso hast du uns alle zusammenrufen lassen?“ fragt sie Matha, die irgendwie zufrieden wirkt, trotz Ricks Nähe. Dieser scheint sich nicht ganz so wohl zu fühlen, aber Carsten baut ihn sofort mit einem brüderlichen Knuff in die Seite wieder auf.
„Ich wollte euch etwas mitteilen. Wo sind denn Jörg und Ned?“ Keine Antwort. „Egal. Ich wollte euch nur sagen, daß ich eine Entscheidung getroffen habe. Dank Marty bin ich zu dem Ergebnis gekommen, daß ich etwas brauche, was meinen Leben wieder etwas Kick gibt.“
„Na jetzt bin ich aber gespannt.“ sagt Mick mit leicht ironischem Unterton.
„Das kannst du auch sein. Ich habe beschlossen...das Gestüt wieder aufzubauen.“ Sie hebt ihr Glas und trinkt stolz, während alle anderen sehr verdutzt drein blicken.