Nach dem Vorspann sieht man den zerbeulten, leicht rauchenden Wagen von Ned vor einem Baum auf der Landstraße stehen. Ned bewegt sich nicht.
TUNESIEN: Mick hilft Marty Randy hinzulegen, der immer noch Schmerzen hat. Mick drängt darauf zu erfahren, was hier eigentlich los ist und Marty erzählt es ihm seufzend.
Nach dem Kuss distanziert sich Matha von Robert. Er versteht es nicht ganz, lässt sie aber allein. Sie schaut über die Schulter zu dem schnarchenden Rick.
Marion und Michael sind ins Krankenhaus gerufen worden, wo Marion besorgt wissen will, was mit Ned passiert sei und wie es ihm ginge. Der Arzt beruhigt sie: Ned ging es soweit gut, abgesehen von einer Gehirnerschütterung. Marion darf zu ihm und sie setzt sich an sein Bett.
„Du Idiot.“ flüstert sie mit Tränen unterdrückter Stimme.
Am nächsten Morgen erzählt Marion Rosemarie von dem Unfall, als diese zu ihnen in die Villa kommt. Rosemarie ist völlig geschockt, besonders als sie erfährt, wo der Unfall gewesen ist...Ned schien auf dem Weg zu ihr gewesen zu sein. Das nimmt Marion zumindest an.
TUNESIEN: Mick hat beschlossen Marty zu helfen. Der hält dies für keine gute Idee und möchte, daß Mick zurück nach Deutschland fliegt.
„Auf keinen Fall.“
„Mick. Das ist zu gefährlich. Reicht es nicht, daß ich mich hier in Gefahr begebe? Marion würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas passiert.“
„Sie würde aber auch nie verzeihen, wenn ich dich im Stich gelassen hätte, obwohl ich von der Sache wusste.“
Marty weicht Augen rollend seinem Blick aus.
„Trotzdem...“ will er sagen, doch Mick unterbricht ihn sofort.
„Außerdem...ich kann euch gut behilflich sein. Mich kennen diese Kerle nicht.“
„Ich sagte: nein!“
„Okay. Entweder du lässt mich dabei sein oder ich werde Marion die Wahrheit sagen...und ich denke, daß wäre kurz vor eurer Hochzeit nicht gerade hilfreich, oder?“
Marty sieht Mick wütend an.
„Das ist Erpressung.“ brummt er, als Mick ihm grinsend die Hand hinhält, in die er dann nach kurzem zögern einschlägt, was Mick zufriedenstellt.
Robert sitzt im Büro des Gestüts, als Matha zu ihm kommt. Sie wirkt etwas verschüchtert und vorsichtig tastet sie sich an das Thema >Kuss< heran. Sie entschuldigt sich bei ihm für die Zurückweisung, aber für sie ist es noch zu früh.
„Dann bin ich erleichtert. Ich dachte schon, ich wäre ein schlechter Küsser.“
„Wie? Oh...nein nein nein. Ganz und gar nicht. Es ist einfach...ich stecke noch mitten in meiner Scheidung und möchte mich jetzt noch nicht wieder neu binden. Ich hoffe, du verstehst das.“
„Kein Problem. Geduld ist zwar nicht meine größte Stärke, aber wenn ich weiß, daß es sich zu warten lohnt...“ zwinkert er ihr zu.
Ned wirkt noch völlig durch den Wind, als Rosemarie vorsichtig in das Krankenzimmer kommt. Er freut sich, versucht das aber nicht so deutlich zu zeigen. Sie versucht ebenfalls ihre Gefühle zu unterdrücken, aber dann wirft sie das über Bord und sagt ihr, daß sie sich dumm verhalten habe.
„Nein. Du hattest völlig recht. Ich bin derjenige, der sich entschuldigen muss.“
Beide sehen sich liebevoll an.
In der Firma versucht Michael den Part von Mick und Marty zu übernehmen, merkt aber, daß es ihm nicht leicht fällt. Marion kommt zu ihm ins Büro, bemerkt das und spricht ihm Mut zu: er packt das schon.
„Ich bin für so einen Posten einfach nicht gemacht. Ich habe mich auf Logistik konzentriert und denke, das ist das, was ich am Besten kann. Aber andere geschäftliche Dinge...da fehlt mir einfach das nötige Know how.“ seufzt er.
„Wie gesagt: das schaffst du. Nur Mut. Und ich bin ja auch noch da. Und wenn ich es schaffe sie von ihrem Gestüt loszueisen, dann auch Matha.“
Michael lächelt milde...aber noch immer etwas verunsichert, als sie geht.
Robert zeigt Matha eine weitere Auswahl an Pferden, die er in Betracht gezogen hat. Das wird natürlich einiges kosten, was Matha etwas bremst.
„Wir befinden uns noch im Aufbau, da können wir uns solche Investitionen noch nicht leisen.“
„Aber eben weil das Gestüt im Aufbau ist, muss es von Anfang an ein Niveau vorzeigen, was andere Gestüte in die Knie zwingt. So sehe ich das.“
„Ich werde es mal durchrechnen.“
Rick klopft plötzlich an der Tür und sieht sehr mitgenommen aus.
„Kann ich dich kurz sprechen?“
„Jetzt nicht, Rick. Wie du vielleicht siehst, bin ich beschäftigt.“
„Bitte, Matha. Ich...es ist wegen gestern.“
„Dann kannst du es auch jetzt sagen. Immerhin hat Robert mir geholfen dich nach hause zu karren.“
Das gefällt Rick gar nicht, besonders, weil Robert ihn sehr zufrieden ansieht.
„Sie müssen sich nicht bedanken.“ sagt Robert grinsend. „Ich habe es gern gemacht.“
„Sonst noch etwas?“ fragt Matha etwas bissig. „Ansonsten würde ich gern weiter arbeiten.“
Sie wendet sich wieder den Unterlagen zu und Robert schaut Rick weiterhin grinsend an. Rick seufzt kurz und verschwindet.
TUNESIEN: Randy ist dagegen, daß Mick ihnen hilft. Es wäre zu gefährlich und außerdem: je mehr davon wissen, um so schlimmer könnte die ganze Situation eskalieren.
„Schlimmer? Randy! Die Situation ist bereits eskaliert. Wer weiß, was diese Gangster mit deinem Bruder und den Jungs getan haben. Wir müssen etwas unternehmen. Was ist wenn wir doch die Polizei einschalten?“
„Ohne Beweise? Die lachen uns doch aus. Die kennen Omar und seine Bande. Aber bislang fehlt denen jeder Beweis, um sie dingfest zu machen.“
Marty flucht. Mick hat dies im Nebenzimmer mitangehört und schleicht sich davon.
Rosemarie kommt mit Tobias in die Villa und Daisy läuft sofort erfreut mit dem Jungen in ihr Spielzimmer. Marion freut sich zu sehen, wie Daisy aufblüht unter Tobias, auch wenn er etwas wild zu sein scheint.
„Deswegen kümmere ich mich ja um ihn. Seine Mutter ist leider etwas überfordert.“
„Ja, Daisy hat mir von ihren Schicksalsschlägen erzählt. Arme Frau.“
„Und armer Tobias. Er tut sehr taff, aber in Wahrheit ist er sehr verletzlich. Er flüchtet sich daher in manch waghalsige Situationen. Aber wir sind auf dem besten Weg. Der Umgang mit Daisy tut ihm sichtlich gut.“
Sie folgen den Kindern und setzen sich an einen Tisch, während sie den Beiden beim spielen zusehen.
„Ich möchte mich auch noch bei dir bedanken.“ sagt Rosemarie etwas schüchtern.
„Wofür?“
„Daß du mir von Neds Unfall erzählt hast. Ich habe mich wirklich dumm verhalten und das weiß ich jetzt auch.“
„Heißt das...?“
Rosemarie nickt lächelnd, was Marion sehr freut und sie beglückwünscht.
Matha telefoniert mit Michael, der sie bittet in die Firma zu kommen. Robert hört das und sagt, sie könne ruhig fahren, er käme hier schon klar. Darauf sagt Matha zu und geht.
TUNESIEN: Mick beobachtet Omar und beginnt sich provokativ als reicher Manager zu zeigen, um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen. Das gelingt ihm auch und er sieht zufrieden, daß Omar seine Leute auf ihn ansetzt. Aber er hat ein leicht mulmiges Gefühl, als er bemerkt, daß er verfolgt wird.
Marion legt den Telefonhörer auf und teilt Rosemarie mit, daß sie Ned aus dem Krankenhaus abholen will.
„Ich hoffe, du bist noch da, wenn wir zurückkommen. Er wird sich sicher sehr freuen.“
„Gern.“
Matha geht mit Michael ein paar Unterlagen durch. Er wirkt immer noch sehr verunsichert, aber Matha meint, daß er seine Sache schon sehr gut macht.
„Mir ist auch aufgefallen, daß einiges an Post liegen geblieben ist. Wir haben zum Beispiel eine Einladung zu einer Neueröffnungsparty bekommen.“
„Wofür?“
„Keine Ahnung, aber es ist in der Nähe der Korthfiliale in der Innenstadt.“
„Und wann?“
„Morgen Nachmittag schon.“
„Na, vorbeischauen kann man ja mal.“ grinst Matha. „Und jetzt weiter zu der neuen Produktion. Ich habe ein paar neue Entwürfe gemacht für die Jedermann-Kollektion.“
„Das erwarten die Kunden auch. Die Verkaufszahlen sind zwar gut, aber steigen nicht weiter.“
„Das dachte ich mir bereits.“ sagt Matha und legt ihm die neuen Skizzen vor.
Robert tut so, als würde er in der Villa nach Matha suchen und provoziert so mit Rick fast einen Streit. Besonders, daß er sehr vertraut tut, macht Rick mehr als wütend und er will Robert rauswerfen.
„Sie sind ihr Exmann. Was sie braucht, ist ein Mann, der ihr etwas mehr Abenteuer geben kann.“
„Ach? Und du Möchtegern denkst, du kannst einer Frau wie Matha das Wasser reichen?“
„Sind wir doch mal ehrlich: alles was ich ihr geben kann, ist mehr, als sie es je könnten.“
Rick will sich fest mit ihm prügeln, als er hört, daß Marion mit Ned zurück sind. Das hält ihn ab.
„Du bist es nicht wert, daß ich mir die Finger schmutzig mache.“ Er dreht sich um und geht. Robert grinst ihm zufrieden hinterher.
In der Halle freut sich Rick, daß Ned wieder da ist. Auch Rosemarie ist glücklich und begleitet Ned in sein Zimmer.
TUNESIEN: Omar sucht den ersten Kontakt zu Mick. Er versucht ihn ein Geschäft schmackhaft zu machen. Mick zeigt sich erst nicht sonderlich interessiert, aber gibt dann seiner Neugier nach.
TUNESIEN: Unterdessen sucht Marty vergeblich nach Mick. Während Randy froh ist, weil er denkt Mick habe sich verzogen und man könne sich nun ganz auf die Rettung seines Bruders konzentrieren, ist Marty besorgt, weil er ahnt, daß Mick Unsinn machen wird.
Rosemarie und Ned wirken endlich wieder glücklich. Dann fragt Ned, ob sie sich nicht um Daisy kümmern muss.
„Tobias ist bei ihr.“
Tatsächlich wirkt Tobias etwas gelangweilt und will Daisy dazu bekommen, ihr etwas mehr von dem Haus zu zeigen.
„Ich darf nicht so allein herumlaufen.“ sagt sie vernünftig und versucht seine Aufmerksamkeit wieder auf ein Spiel zu locken. Er schaut hinaus aus dem Fenster und fragt, was da hinten für ein Haus zu sehen sei.
„Das? Das ist nur ein Geräteschuppen. Lass uns doch weiterspielen.“
Er schaut noch kurz hinaus und geht dann zurück zu ihr, um zu würfeln.
Als Matha nach hause kommt, fängt Rick sie ab. Er will sie vor Robert warnen. Er sei ein Draufgänger und Blender. Er habe Angst, daß sie auf ihn hereinfällt.
„Hör zu, Rick. Ich weiß selbst, was und wer gut für mich ist. Bitte halte dich da ein für alle Mal heraus, okay?“
„Ich möchte doch nur...“
„Okay?! Sieh endlich ein, daß es auch ein Leben ohne mich gibt. Versuch damit klar zu kommen.“ Sie steigt die Treppe hinauf und lässt ihn einfach stehen.
Ned bedankt sich ebenfalls bei Marion und entschuldigt sich für seine Dummheit.
„Solange es etwas gebracht hat und keiner verletzt ist...“
„Du hattest von Anfang an Recht.“
„Ich weiß.“ grinst sie und er muss auch lachen.
TUNESIEN: Endlich ist Mick wieder da, doch er verrät Marty nichts von seinem Treffen mit Omar. Im Gegenteil: er sagt, daß Marty recht habe und er sich heraushalten wird. Marty weiß nicht, ob er es ihm wirklich glauben soll.
Es wird Morgen und Marion erfährt von Michael von der Einladung. Sie weiß nicht, ob sie dazu Lust hat, aber Matha meint, es wäre mal eine gute Abwechslung.
„Außerdem sollte man schon sehen, was die Konkurrenz so zu bieten hat. Wenn man das als Konkurrenz überhaupt sehen kann.“ zwinkert Matha ihr zu. Als Rick hereinkommt, werfen sie sich kurz einen Blick zu und Rick nimmt sich ein paar Brötchen und verschwindet wieder.
„Immer noch so schlimm?“ fragt Marion leise.
„Er beißt sich immer noch an unserer Ehe fest. Er will einfach nicht einsehen, daß sie gescheitert ist.“ seufzt Matha.
„Und dieser Robert? Läuft da etwas zwischen euch?“
Matha schweigt, was Marion kurz nickend kommentiert.
TUNESIEN: Randy hat einen Hinweis bekommen, wo Omar sein Quartier hat. Da könnten sie sicher herausfinden, wohin sie Patrik verschleppt haben. Marty macht sich eher Gedanken, wo Mick schon wieder ab geblieben ist.
„Der kommt schon zurecht. Er hat doch gesagt, daß er sich raushalten will. Wir müssen uns jetzt um meinen Bruder kümmern.“
Rosemarie trifft sich mit Ned in der Stadt und isst mit ihr. Sie genießen es und wirken sehr verliebt. Ned sagt ihr, daß er sich so freut, daß er wieder zu diesem Gefühl in der Lage ist. Sie fühlt sich sehr geschmeichelt.
Auf dem Gestüt arbeiten Matha und Robert an den ersten Aufteilungen für die neuen Angestellten, als sie sich an die Nacht erinnern und Robert sich etwas lustig über Rick macht, so daß sie Beide lachen müssen. Wieder taucht Rick auf, der sich nun direkt an Robert wendet. Er will daß er die Finger von Matha lässt.
„Was fällt dir ein!“ braust Matha auf.
„Dieser Windhund ist nichts für dich. Er...“
„Es geht dich nichts an, Rick. Und ich erlaube nicht, daß du so über meinen neuen Freund sprichst.“
Rick erstarrt und auch Robert wirkt sehr überrascht, als Matha sich ihn schnappt und leidenschaftlich küsst, was Rick verletzt mit ansieht und fluchtartig das Büro verlässt.
TUNESIEN: Mick ist mit Omar in dessen Quartier und als er es schafft kurz allein zu sein, sucht er nach Hinweisen für Patriks Aufenthalt. Gerade als er etwas findet, öffnet sich die Tür.
Marion und Michael sind schon zu der Neueröffnung gefahren und warten dort auf Matha, Ned und Rosemarie. Die Beiden kommen auch gerade, als die Türen sich öffnen und die geladenen Gäste hereinspazieren. Im letzten Moment taucht auch Matha auf, die etwas durch den Wind zu sein scheint.
„Alles in Ordnung mit dir?“
„Ja ja. Alles gut.“
Dann betreten sie den Laden und Marion staunt sofort, wie toll er aussieht. Aber Matha entdeckt etwas anderes und will es Marion gerade sagen, als jemand auf der Galerie auftaucht und sie willkommen heißt: es ist Thorsten. Er will hiermit sein neues Label eröffnen: >MM Reloaded<! Das goldene Logo wird enthüllt.
„Willkommen in einem neuen Modezeitalter, meine Damen und Herren! Die Revolution hat begonnen!“ sagt Thorsten und schaut mit Kampfgeist, Zufriedenheit und einem Grinsen auf Marion und die Anderen nieder.